Donald Trump

3 Gründe, weshalb Trump jetzt ein ernst zunehmender Kandidat ist

Race for the White House 31st Edition

Seine Kritiker und Feinde sowohl innerhalb seiner eigenen Partei als auch außerhalb hatten seinen Niedergang bereits mehrfach beschworen, doch scheinbar kann Donald Trumps Aufstieg in den Umfragen dann doch nicht so schnell gestoppt werden. Neuerdings vertreten die meisten Kommentatoren die These, dass er, trotz starker Umfragewerte, nie über 25 Prozent hinaus kommen wird, weil alle, die ihn jetzt noch nicht unterstützten, ihn niemals unterstützen würden. Trump polarisiert sicherlich stark, doch, ob er wirklich schon das Maximum an Unterstützung in der amerikanischen Bevölkerung erreicht hat, scheint fraglich, denn das haben die Kommentatoren auch schon behauptet, als Trump noch bei zwölf, 18 oder 20 Prozent in den Umfragen lag.

Hier sind drei Gründe, warum man Donald Trump als Anwärter auf die republikanische Nominierung für die Präsidentschaftswahlen 2016 ab jetzt ernst nehmen muss.

Trump ist nicht Hermann Cain
Trumps erste Erfolge in den Umfragen wurden bis dato damit abgetan, dass es neuerdings in den republikanischen Vorwahlen immer einen total abwegigen schrägen Kandidaten gegeben hätte, der für eine kurze Zeit die Umfragen dominierte, dann aber wegen seines unprofessionellen Auftretens und seiner nicht präsidialen Art schnell wieder abstürzte. Hermann Cain ist hierfür das perfekte Beispiel. Ich will an dieser Stelle nicht falsch verstanden werden, ich will hier nicht erklären, dass Donald Trump sowas nicht auch noch passieren kann, doch man muss zur Kenntnis nehmen, dass dieser Augenblick von vielen Kommentatoren auf allen Seiten bereits mehrfach beschworen wurde und Trump bereits viele solcher Momente hatte, mit denen andere Kandidaten niemals davon gekommen wären. Doch Trump scheint mit seiner sehr direkten Art, die gleichzeitig auch sehr authentisch wirkt, und mit seinem Feldzug gegen die „political correctness“ nicht nur einen Nerv getroffen zu haben, sondern er zeigt sich auch immun gegen Spott und Häme, trotz seiner eher dünnhäutigen Art.

Trump ist ein großartiger Entertainer
Der zweite Grund, aus dem man Trump nun als Kandidaten unbedingt ernst nehmen muss, hat mit der Tatsache zu tun, dass amerikanische Wahlkämpfe immer auch ein großes Spektakel sind. Wenn man einmal amerikanische Parteitage mit deutschen vergleicht, dann wird schnell klar, dass der Show-Charakter einer Wahl in den USA viel stärker im Vordergrund steht als in Deutschland oder Europa. Was die Sache aber ehrlich gesagt auch zehn Mal spannender macht. Donald Trump ist ein großartiger Entertainer, seine Reality-TV-Show lief immerhin über 14 Staffeln und er hat es auch während der Amtszeit von Präsident Obama geschafft, in der politischen Öffentlichkeit relevant zu sein, wenn auch mit abenteuerlichen Anschuldigungen. Er hat sogar Privatdetektive nach Hawaii geschickt, um dort die angebliche Fälschung von Obamas Geburtsurkunde nachzuweisen und dazu ständig Pressekonferenzen abgehalten. Ergebnisse wurden allerdings nie präsentiert.

Wenn man sich aber anguckt, wie viele Menschen zu einer Veranstaltung von Donald Trump strömen und wie vergleichsweise wenige eine Rede irgendeines anderen Kandidaten, selbst von Hillary Clinton, sehen wollen, dann wird einem klar, dass dieser Mann durchaus das Talent hat, Leute zu begeistern. Da können die Demokraten noch so oft darauf hinweisen, dass er bei Schwarzen und Latinos keine Chance hat, sich nur Weiße für Trump und seine Auftritte interessieren und man ohne die Minderheiten keine Wahl mehr gewinnen könnte.

Doch nicht nur die Rallyes auf denen Trump auftritt, sind besonders gut besucht, auch die Einschaltquoten der politischen Formate an denen er teilnimmt, sind teilweise deutlich höher als vergleichbare Quoten aus der Vergangenheit. Das „entertainment value“ der Trump-Kampagne sollte nicht unterschätzt werden und er weiß das auch zu nutzen.

Trump liefert Antworten
Darüber hinaus muss man zugeben, dass Trump der einzige Kandidat ist, der für manche Probleme, die für viele amerikanische Wähler, vor allem unter den Republikanern, sehr wichtig sind, Antworten anbietet. Ein Beispiel dafür ist die illegale Einwanderung. Für viele Amerikaner ist die illegale Einwanderung das Thema, das für sie die wichtigste Rolle für die kommenden Wahlen spielt und auch wenn Trump mit seiner Mauer, die einfachste mögliche Antwort auf diese Frage gibt, die man überhaupt finden kann, so ist er doch aus der Sicht dieser Amerikaner der einzige Kandidat mit einem wirklichen konkreten Vorschlag zur Lösung des Problems mit illegalen Einwanderern. Dies ließe sich noch anhand weiterer Themen fortführen. Das Problem für die anderen Kandidaten ist, dass Trump dabei sogar noch ehrlicher und authentischer wirkt als sie. Es wirkt meistens wirklich so, als habe er tatsächlich vor, eine Mauer zu bauen.

Wird Trump nun wirklich Präsident?
Nein. Auch wenn es deutlich wahrscheinlicher geworden ist als noch vor ein paar Wochen, halte ich es bislang dennoch für ausgeschlossen, dass Trump wirklich der nächste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird.

Dennoch hat Trump bislang einen sehr erheblichen Einfluss auf das Kandidatenfeld der Republikaner ausgeübt. Man muss konstatieren, dass Trump es geschafft hat, Kandidaten, die sich seit 2012 auf ihre Kandidatur für die Präsidentschaft medial und strategisch intensiv vorbereitet haben, wie Rand Paul, Chris Christie, Rick Perry, Ted Cruz und Lindsey Graham durch seine Kandidatur komplett an die Seite zu drängen. Rand Paul, der seit Jahren auf diese Kandidatur hin arbeitet, wird nun als einer der ersten gehandelt, die das Feld räumen müssen. Die beiden großen Favoriten Jeb Bush und Scott Walker liegen in den Umfragewerten teilweise im einstelligen Bereich. Und das alles liegt zu großen Teilen an Donald Trump, denn er setzt die Themen, und er gibt den Ton an. Seine Dominanz hat das riesige Bewerberfeld gefühlt kleiner gemacht

Erstaunlicherweise könnte ausgerechnet Jeb Bush der große Profiteur der Trump-Kandidatur sein, denn je länger Trump tatsächlich an der Spitze der Umfragen steht, desto mehr werden die moderaten und etablierten Republikaner den Zwang verspüren, sich hinter einem gemeinsamen Kandidaten zu versammeln, der den Multimilliardär auch durch eine ausreichend große Kampagneninfrastruktur besiegen kann. Sollte es also dazu kommen, dass Trumps Umfragewerte noch lange stabil bleiben oder weiter steigen und er sogar eine wichtige Vorwahl gewinnen kann, dann wird dieser eine Republikaner sehr wahrscheinlich Jeb Bush sein.

Allerdings könnte Trump ihm dann doch noch einen Strich durch die Rechnung machen, indem er als unabhängiger Kandidat antritt und somit erheblich dazu beiträgt, dass Hillary Clinton die Präsidentschaftswahlen 2016 gewinnt.

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