Marco Rubio Bush vs. Rubio

Marco Rubio – Generationswechsel in der GOP?

Race for the White House 14th edition

Wie erwartet, begann Marco Rubio seine Präsidentschaftskandidatur am Montag. Im Freedom Tower in Miami, einem symbolträchtigen Ort vor allem in Bezug auf die Einwanderungsgeschichte des Sohns von Exilkubanern, erklärte Rubio, dass er für die republikanische Nominierung zu den Präsidentschaftswahlen 2016 antreten werde.

Es scheint angebracht zu vermuten, dass er ursprünglich nicht vorhatte, direkt am Tag nach Hillary Clinton an die Öffentlichkeit zu treten, doch das konnte dann wohl nicht mehr verhindert werden. Manche in seinem Team hatten wohl gehofft, dass seine Ankündigung einen ganzen News Cycle dominieren könnte und nun stand seine Ankündigung ein bisschen im gewaltigen Schatten der ehemaligen Außenministerin. Doch Marco Rubio nutzte Clintons Vorlage, indem er sie indirekt als eine politische Anführerin von gestern bezeichnete und sich selber als Kandidaten der Zukunft für ein neues Amerika präsentierte. Rubios Thema ist ein neues amerikanisches Zeitalter im 21. Jahrhundert, das man nur erreichen kann, wenn der Richtige Präsident wird.

Wer ist Marco Rubio?

Rubio ist 44 Jahre alt, stammt aus Miami in Florida und repräsentiert seinen Bundesstaat seit fünf Jahren im Senat der Vereinigten Staaten in Washington. Zwar galt der Junior-Senator vielen ursprünglich als Tee-Party Kandidat, doch ist er mittlerweile zum Rising-Star des republikanischen Establishments geworden. Im Gegensatz zu Ted Cruz scheint er auch bei seinen Kollegen im Kongress sehr beliebt zu sein.

Seine persönliche Lebensgeschichte passt darüber hinaus exzellente zu seinem Hauptthema, den amerikanischen Traum des sozialen Aufstiegs durch harte Arbeit zu erneuern. Seine Eltern flohen einst aus Kuba, um in den USA ein besseres Leben zu führen und sie haben sich von ganz unten hochgearbeitet, genau wie ihr Sohn, der sogar den Aufstieg zum Senator geschafft hat.

Rubios Programm
Selbstverständlich vertritt Rubio auch einige sehr konservative Positionen, beispielsweise in Fragen von Rechten für Homosexuelle und er gilt als außenpolitischer Falke innerhalb seiner Partei. Diese Positionen unterscheiden ihn selbst von vielen jüngeren republikanischen Wählern, dies könnte aber auch der Vorwahlarithmetik in der GOP geschuldet sein.
Doch im Gegensatz zu Hillary Clinton vertritt er auch sehr glaubwürdig viele Positionen, die vor allem die amerikanische Mittelschicht betreffen, denen er genau wie auch die ehemalige First Lady vor allem helfen will. In diesem Feld kann der Senator aus Florida seine Positionen jedoch wesentlich glaubwürdiger verkörpern als Hillary Clinton, da Marco Rubio selber noch vor kurzer Zeit dazu gehörte. Er weiß noch, was es bedeutet, einen Studienkredit abzubezahlen. Dies könnte ein echter Vorteil im Duell mit Clinton sein, die seit langem zur globalen Oberschicht gehört und deren Leben schon seit Jahrzenten nichts mehr mit dem eines Durchschnittsamerikaners zu tun hat.

Wie stehen seine Chancen?
Die Chancen, dass Senator Marco Rubio Präsidentschaftskandidat der Republikaner und im Folgenden auch Präsident der USA werden kann, stehen durchaus ganz gut. Er ist bei der republikanischen Basis sehr beliebt, auch wenn er in den Umfragen im direkten Vergleich mit allen anderen möglichen Kandidaten immer nur rund fünf Prozent Unterstützung erhält. Es können sich aber weit mehr als die Hälfte der Republikaner vorstellen, ihn generell in den Vorwahlen zu unterstützen.

Seine Herkunft, seine Lebensgeschichte und seine Jugend verschaffen ihm eine exzellente Ausgangslage in der Auseinandersetzung mit der demokratischen Kandidatin. Zwar ist er nicht der aussichtsreichste republikanische Anwärter auf die Nominierung, doch sollte man ihn nicht unterschätzen.

Er steht auch für einen Generationswechsel im republikanischen Establishment, weil er jung ist und sich nicht so weit außerhalb des Parteiestablishments befindet wie Rand Paul oder Ted Cruz. Wer einen normalen Republikaner mit modernen konservativen Positionen im Weißen Haus sehen möchte, aber nicht glaubt, dass die Partei erneut einen älteren weißen Mann aufstellen sollte, für den stellt Rubio eine vernünftige Option dar.

Sollte er es selber nicht schaffen, die Nominierung in den Primaries zu erhalten, so hat er auch ausgezeichnete Chancen als Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten berufen zu werden, es sei denn sein ehemaliger Förderer Jeb Bush, der ebenfalls aus Florida kommt, erhielte die Nominierung.

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