Hillary Clinton

Hillary Clinton kandidiert – Ready for Hillary?

Race for the White House 13th Edition

Heute Abend war es also endlich soweit. Hillary Rodham Clinton, die ehemalige Senatorin aus New York, First Lady und Außenministerin der Vereinigten Staaten ist die erste offizielle Präsidentschaftskandidatin der Demokraten. Es war ein wichtiger und mittlerweile auch dringend nötiger Schritt, ihre Kandidatur endlich öffentlich zu machen. Unerwarteter Weise kündigte sie ihre Kandidatur nicht über ihr bevorzugtes Medium Twitter an, sondern veröffentlichte ein Video namens „Getting Started“, das sie als Champion des Durchschnittamerikaners präsentierte, aber auch die klassischen Unterstützer der demokratischen Partei zeigte.

Keine Überraschung
Sowohl das Ereignis selbst als auch die Art, wie es ablief, überraschte unter Beobachtern wirklich niemanden mehr. Es war eigentlich allen klar, dass Hillary Clinton erneut für die demokratische Nominierung zu den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2016 kandidieren würde. Deshalb ersehnten sehr viele Unterstützer innerhalb ihrer Partei endlich den offiziellen Beginn ihrer Kampagne.

Darüber hinaus sind jetzt auch schon einige Republikaner, wie Ted Cruz und Rand Paul, offiziell in den Ring gestiegen und für Montag wird erwartet, dass Marco Rubio, Senator aus Florida, seine offizielle Kandidatur in Miami bekannt geben wird. Der Spannungsfaktor wurde immer geringer und die Kandidatur musste jetzt offiziell verkündet werden.

Die Strategie
Zwar ist einigen Berichten zufolge der Termin der offiziellen Ankündigungen schon oft verschoben worden, ursprünglich April, dann erst im Sommer und jetzt ist es am Ende doch der April geworden, doch war der immense Apparat der sich aufstellenden Clinton-Kampagne mittlerweile auch nicht mehr zu verstecken. Vor allem das neue Hauptquartier in Brooklyn wäre nicht länger geheim zu halten gewesen.

Beobachtern zufolge soll die Kampagne klein, kontrolliert und vorsichtig beginnen. Man will die ehemalige Außenministerin weg von ihrem Image als global celebrity und hin in Richtung Durchschnitts-Amerikaner bewegen, zumindest für den Anfang. Auch, dass sie aktuell Großmutter geworden ist, soll sie für die breite Masse der Amerikaner wieder greifbarer machen. Dieses Ziel will sie auch durch eine „listening tour“ erreichen, mit der sie schon in der Vergangenheit gute Erfahrungen machte, indem sie auf kleineren Veranstaltungen mit Bürgern individuell ins Gespräch kommt.

Wie stehen die Chancen?
Aktuell hat Hillary Clinton wohl von allen möglichen Kandidaten für die 45. Präsidentschaft der USA in beiden Parteien die besten Chancen. Letzte Woche habe ich in dieser Serie die aktuellen Umfragewerte analysiert und was diese genau verraten, kann man hier nachlesen. Doch obwohl ihre Umfragewerte besser sind als die aller möglichen Konkurrenten, muss man sagen, dass diese in der Vergangenheit auch schon deutlich besser gewesen sind. Es gab Zeiten, in denen sie ein Approval-Rating von über 60 Prozent hatte. Andererseits sind die Amerikaner ein in Demokraten und Republikaner eingeteiltes Volk und die Einschätzung eines Kandidaten hängt auch immer immens davon ab, ob er aktuell für ein Amt kandidiert oder nicht, vor allem, wenn es sich um das Amt des Präsidenten handelt.

Zwar unterlag Hillary Clinton beim letzten Mal im Jahr 2008 Barack Obama in den Vorwahlen, dennoch muss man sich daran erinnern, dass sie einen exzellenten Wahlkampf um die Nominierung der demokratischen Partei geführt und nur knapp verloren hat. Man darf auch nicht vergessen, wie fulminant sie ihre Wahl in den Senat der Vereinigten Staaten für den Staat New York gewonnen hat, obwohl am Anfang alles gegen sie sprach, sie vor ihrer Kampagne keinen einzigen Tag im Staat New York gelebt hatte und der damalige sehr beliebte Bürgermeister Giuliani sehr viel Energie investiert hatte, Clinton als Senatorin von New York zu verhindern.

Die Reaktionen
Für die Republikaner ist dieser Schritt genauso wenig überraschend wie für alle anderen und die Parteien und Kandidaten sind seit langem darauf vorbereitet, Hillary Clinton und ihre Politik anzugreifen. Die wahrscheinlichsten direkten Angriffspunkte sind die Verstrickung ihrer Stiftung, der aktuelle E-Mail Skandal und das unter Republikanern anhaltend wichtige Thema Bengasi. Die folgenden Wochen und Monate werden zeigen, wie erfolgreich diese Angriffe auf Hillary Clinton und ihre Kandidatur sein werden.

Unter den Demokraten ist die Unterstützung für Hillary Clinton enorm. Sie kann quasi mit der Unterstützung des besten Personals ihrer Partei rechnen und auch die Unterstützung des aktuellen Präsidenten, der jüngst äußerte, dass sie eine exzellente Präsidentin wäre, hat sie sicher. Die Umfragen unter ihren eigenen Anhängern zeigen einen fast überwältigenden Vertrauensvorschuss in ihre Fähigkeit, die Demokraten weiter im Weißen Haus zu halten. Außerdem ist noch kein ernstzunehmender Herausforderer um die demokratische Nominierung in Sicht.

Wahrscheinlich ist, dass nun die verschiedenen prominenten Politiker der Demokraten, wie die Senatorin Elizabeth Warren, versuchen werden, Clinton programmatisch in ihre Richtung zu drängen. Warren gab kürzlich ein Interview, in dem sie indirekt Ihre Unterstützung für Clintons Kandidatur von sehr vielen inhaltlichen Positionen abhängig machte, die normalerweise eher zu ihrem eigenen als zu Clintons Repertoire gehören. Viele demokratische Politiker werden das Problem haben, dass sie einen Weg finden müssen, relevant zu bleiben, in einer Zeit, in der Hillary Clinton die demokratische Partei so deutlich dominieren wird.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Hillary Clinton kandidiert – Ready for Hillary?“

  1. […] scheint angebracht zu vermuten, dass er ursprünglich nicht vorhatte, direkt am Tag nach Hillary Clinton an die Öffentlichkeit zu treten, doch das konnte dann wohl nicht mehr verhindert werden. Manche in […]

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