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Republikanischer Vorwahlmarathon

Race for the White House 19th Edition

Der letzte republikanische Vorwahlkampf war in weiten Teilen eine sehr peinliche Angelegenheit. Es gab erstens sehr viele republikanische Anwärter auf die Nominierung zu den Präsidentschaftswahlen und viele davon waren alles, nur keine ernsthaften Kandidaten. Den Höhepunkt dieser peinlichen Geschichte markierte Herman Cains Erklärung, seine Kandidatur aufgrund von unappetitlichen Vorwürfen abzubrechen. Um seine Anhänger zu trösten bemühte er daraufhin ein unvergessliches Zitat aus dem ersten Pokemon-Film.

Doch dieses Mal sollte alles anders werden. Es gab ein paar große Namen und Hoffnungsträger und auch die einflussreichen Großspender machten zu Anfang einigen Kandidaten klar, dass sie es gar nicht erst versuchen sollten. Auch ich schrieb, dass die republikanische Partei sich disziplinierte.

Manche Beobachter gingen auch davon aus, dass der Fokus der letzten Vorwahl so stark auf den Republikanern lag, da es bei den Demokraten keinen richtigen Wettbewerb gab, weil feststand, dass Präsident Obama die Nominierung erhalten würde. In den Augen vieler Republikaner hatte dieser starke Fokus einen großen Beitrag zum desaströsen Bild der Partei 2012 geleistet. Doch es macht nun schon wieder den Eindruck, als sei die Frage der Nominierung bei den Demokraten erneut bereits geklärt und zwar zugunsten von Hillary Clinton.

Auf der anderen Seite befinden sich im republikanischen Feld augenblicklich schon so viele erklärte oder zumindest fast erklärte Kandidaten, dass es schon ernsthafte Diskussion darüber gibt, wie die TV-Debatten eigentlich aussehen sollen. Alle sind sich einig, dass man keine 20 Kandidaten auf die Bühne stellen kann. Einige Fernsehsender wie beispielsweise CNN werden wahrscheinlich die Fernsehdebatten auf mehrere Gruppen von Kandidaten aufteilen. Der Sender Fox News, der die erste Fernsehdebatte übertragen wird, hat angegeben nur zehn Plätze an mögliche republikanische Kandidaten nach Stand der aktuellen Umfragen zu vergeben.

Auch die Hoffnung, dass dieses Mal wenigstens der Kandidat schneller feststehen würde, wird wohl nicht in Erfüllung gehen. Früher, als es noch eine strengere Kampagnenfinanzierungsregulierung gab, und es erheblich schwieriger war, die nötigen Spenden einzusammeln, um eine andauernde Kampagne aufrechtzuerhalten, machten die Vorwahlergebnisse eben den Unterschied. Wenn ein Kandidat in der tatsächlichen Vorwahl nicht die vorderen Plätze erreichte, dann bekam er weniger Geld und musste früher oder später einfach aus finanziellen Gründen aus dem Rennen aussteigen. Heute können ein oder zwei sehr reiche Spender einen Kandidaten bis zum bitteren Ende im Rennen halten.

Auch die politischen Kosten einer Präsidentschaftskampagne sind äußerst gering. Für viele Republikaner ist eine Präsidentschaftskampagne genau die nationale Plattform, die man braucht, um die nötige Bekanntheit für andere politische Ämter zu erreichen oder einfach zukünftige Vortragshonorare in die Höhe zu treiben – vielleicht gibt es am Ende sogar eine eigene Fernsehshow.

Fest steht nur, dass die einzige, die sich wirklich über einen erneuten republikanischen Vorwahlzirkus freuen wird, Hillary Clinton ist.


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