In Deutschland sieht man eher selten auf Autos einen „Gelbe Schleife“ Aufkleber, welcher Solidarität mit und Unterstützung von Soldaten im Auslandseinsatz ausdrückt. Anders als in den USA, wo an gefühlt jeder Straßenecke ein „Support our troops“ zu sehen ist, genießt die Bundeswehr ein geringes Ansehen bei den Bundesbürgern. Und das, obwohl sie sich eigentlich als Teil eben dieser – als Staatsbürger in Uniform – verstehen. Bloß wenn Katastrophen wie Überschwemmungen geschehen, dann ist sie gerne gesehen als Sandsackträger und Katastrophenhelfer. Doch sobald sie ihren wahren Beruf ausüben – sobald sie Soldaten sind – schaut Deutschland lieber weg oder fällt ihnen in den Rücken und nennt sie „Mörder“ und „Kriegstreiber“. Doch woher kommt diese ablehnende Haltung?
Verdrängen um jeden Preis
Noch immer geistert das Schreckensgespenst des Dritten Reiches, des deutschen Militarismus und zweier Weltkriege in den Köpfen herum. Noch immer ist die deutsche Geschichte nicht richtig verarbeitet, noch immer fürchten die Deutschen würden sie offen zu ihren Truppen stehen könnte sich die Geschichte wiederholen oder zumindest könnten das andere Völker befürchten. Dass die Bundeswehr als Parlamentsarmee keineswegs eine Angriffsarmee, sondern eine Verteidigungsarmee, die auch Auslandseinsätze zur Sicherung des internationalen Friedens und der internationalen Sicherheit durchführen kann, ist, wird dabei völlig übergangen.
An den Rand der Gesellschaft gedrängt
Der Soldat hat eine Sonderrolle inne. Als Einziger darf er töten und getötet werden. Genau das macht ihn innerhalb unserer Gesellschaft zu einer Zielscheibe. Anstatt den Soldaten Respekt zu zollen für ihren Beruf und die Gefahren, denen sie sich aussetzen, werden sie – besonders vom linken Spektrum – als „Mörder“ stigmatisiert und diffamiert. Die Bundeswehr, die sich Mühe gibt zu einem attraktiven Arbeitgeber zu werden, die gute Karrieremöglichkeiten für Schulabgänger bietet – auch und besonders im zivilen Bereich – wird an den Rand der Gesellschaft gedrängt. An immer mehr Schulen und auch Universitäten wird ihr die Möglichkeit verwehrt sich als Arbeitgeber zu präsentieren und über ihre Tätigkeitsfelder zu informieren. Linke Initiativen machen oft genug die Veranstaltungen für die informierenden Jungoffiziere zu einem Spießrutenlauf und versuchen die Veranstaltungen zu unterbinden. Öffentliche Gelöbnisse, bei denen Rekruten geloben der Bundesrepublik zu dienen und Recht und Freiheit des deutschen Volkes zu verteidigen, werden von Gegendemonstrationen gestört.
Welchen Schlag dieser Widerstand für die Rekruten bedeutet, die bereit sind treu ihrem Land zu dienen und stattdessen von den Bewohnern des Selben verbal angegriffen werden, kann man sich als Nichtbetroffener kaum vorstellen.
Wer – wenn nicht sie?
Dabei sind gerade sie es, die unsere Unterstützung und Rückendeckung wie kaum eine andere Berufsgruppe benötigen. Soldaten verpflichten sich für mehrere Jahre und müssen jederzeit damit rechnen, in den Auslandseinsatz berufen zu werden, ihre Familien für mehrere Monate verlassen zu müssen und sich tagtäglich dem Risiko auszusetzen im Gefecht verletzt oder gar getötet zu werden. Gerade diese Frauen und Männer sollten wissen, dass die Bundesbürger des Landes, dem sie dienen, ihre Aufgabe und ihre Opfer kennen und schätzen und ihnen dafür Dank entgegen bringen. Auch ihren Familien würde diese Unterstützung helfen, die Abwesenheit der im Auslandseinsatz stationierten Soldaten zu ertragen.
Die Pflicht aller Bürger
Doch nicht nur die Menschen, die gegen die Bundeswehr auf die Straße gehen, sollten ihr Verhalten überdenken. Ebenso haben diejenigen eine Teilschuld, die zwar in ihrem stillen Kämmerchen den Soldaten Respekt zollen, diesen aber nicht öffentlich bekunden. Wir, die die Bundeswehr gutheißen, sind genauso in der Pflicht gegen die Gegner der Bundeswehr auf die Straße zu gehen und öffentlich unsere Unterstützung zu zeigen. Denn wenn wir nicht für diese Überzeugungen eintreten, überlassen wir das Feld den Bundeswehrkritikern und leisten keinen Beitrag, um unserer Bundeswehr und unseren Soldaten den Rücken zu stärken.
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