Bundeswehr

Bundeswehr – Die vernachlässigte Armee

Die massiven Rückmeldungen auf meinen letzten Artikel haben gezeigt, dass das Ansehen der Bundeswehr in unserer Bevölkerung ein hart diskutiertes Thema darstellt. Ich habe viel Zustimmung bekommen, aber auch Anfeindungen, die mich in meiner Analyse bestärkt haben.
Es wurde sogar in Reaktion auf meinen Artikel gefordert, jeden verletzten oder gefallenen Bundeswehrsoldaten zu feiern anstatt zu betrauern. Unsere Soldaten müssen also exzellent ausgebildet werden, damit ihnen das nicht passiert. In erster Linie natürlich zu ihrem eigenen Wohl, aber auch damit sie diesen Bundeswehrgegnern keinen Grund zum Feiern geben.
Doch da macht die Bundesregierung derzeit einiges falsch!

Halbtags-Kasernen-Kitas
Die Verteidigungsministerin versucht unter exorbitant großen Mühen weiterhin Familienpolitik zu machen. Von der Leyen will die Bundeswehr zu einem familienfreundlichen und attraktiven Arbeitgeber machen. 41-Stunden-Woche und Kasernen-Kitas sollen vor allem auch Frauen zur Bundeswehr locken. Es ist zwar positiv zu bewerten, dass die Ministerin den Soldaten diese Möglichkeiten gibt, sie muss jedoch auch akzeptieren, dass das nicht immer mit dem Beruf des Soldaten vereinbar ist. Man stelle sich Bundeswehrsoldaten in einer Gefechtsübung vor, die pünktlich um 14 Uhr dann in den Feierabend gehen und fragen „Morgen um die selbe Zeit?“

„In der Nacht fällt der Besenstiel doch nicht auf“
Dabei gibt es viel drängendere Probleme in unserer Armee. Innerhalb der Streitkräfte gibt es immer wieder Beschwerden über einen mangelhaften bis desaströsen Ausrüstungszustand. Wenn Soldaten auf den Kampfeinsatz vorbereitet werden, müssen sie mit der Ausrüstung die Wehrübungen durchführen, die sie auch im Kampfeinsatz tragen werden. Dass sie inzwischen gezwungen sind einen Besenstiel zu bemalen und diesen als „Panzerrohr“ verwenden müssen, ist ein Armutszeugnis. Berichten zufolge sind alle Verbände unzureichend mit Panzern oder Helikoptern ausgestattet. Wie sollte das auch möglich sein, wenn die Hubschrauber nicht flugfähig sind und Frau von der Leyen Panzer aussortiert?

Übertroffen wird das nur noch dadurch, dass unsere Bundeswehrsoldaten inzwischen dazu übergehen selber Ausrüstung anzuschaffen, um die Situation zu umgehen, ohne Nachtsichtgerät eine Geländeübung in der Dunkelheit durchführen zu müssen.

Wie soll die Bundeswehr als Streitkraft unterstützt werden, wenn es der Bevölkerung bereits schwer fällt, sie als Streitkraft überhaupt ernstzunehmen? Und wie soll sie ein attraktiver Arbeitgeber sein, wenn die potentiellen Rekruten fürchten müssen, nicht adäquat auf den Auslandseinsatz vorbereitet zu werden. So kann keine Verankerung in der Bevölkerung funktionieren.

Geld muss her
Bundesregierung und Bundestag müssen den Wehretat ausreichend erhöhen, um diese massiven Mängel zu beheben. Die NATO-Staaten hatten sich darauf geeinigt 2% des Bruttoinlandsprodukts in den Verteidigungshaushalt fließen zu lassen. Mit ca. 1,3% liegt Deutschland deutlich darunter und hat Nachholbedarf.

Des Weiteren ist es zum gegenwärtigen Zeitpunkt völlig falsch im großen Stil Panzer auszusortieren. Da die Streitkräfte bereits über eine unzureichende Panzerzahl klagen, wäre es ein Schritt in die falsche Richtung noch weitere Panzer aus dem Bestand zu entfernen. Gerade der Ukraine-Konflikt zeigt, dass tatsächlich Einsätze der Bundeswehr notwendig werden könnten. In diesem Fall sollte sie genügend ausgerüstet sein.

Und dann werden vielleicht auch die Bürger, die gegen diese „kriegstreiberische Aufrüstung“ protestieren, dankbar dafür sein, dass wir eine Bundeswehr haben.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Bundeswehr – Die vernachlässigte Armee“

  1. […] gut es in Deutschland um den etwaigen Schutz nach außen im Ernstfall bestellt wäre, kann man z.B. hier erfahren. In Deutschland ist die Polizei u.a. für den Schutz des leiblichen Wohles und den der […]

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