Super Bowl

Super Bowl 50: Denver Broncos vs. Carolina Panthers

Es ist endlich wieder soweit, das Finale der Playoffs im American Football steht vor der Tür. Heute Nacht um 0:30h deutscher Zeit startet der Super Bowl im Levi’s Stadium in San Francisco bei dem die Denver Broncos gegen die Carolina Panthers. Rund um den Globus werden rund eine Milliarde Menschen das Sportereignis des Jahres verfolgen, davon allein 120 Millionen in den USA. Auch in Deutschland erfreut sich die Sportart immer größerer Beliebtheit, dieses Jahr sicherte sich ProSiebenSat.1 Media die Rechte an der Übertragung der Regular Season sowie aller Playoff-Spiele, was die Fangemeinde urplötzlich sprunghaft ansteigen ließ.

In unzähligen Partys werden vor allem die Amerikaner die beliebteste Sportart des Jahres auch in diesem Jahr wieder auf ihrem absoluten Höhepunkt sehen und dabei rund 1,3 Milliarden Chicken Wings und 40.000 Tonnen Popcorn verspeisen. Pizza-Lieferdienste machen rund ein Drittel ihres Jahresumsatzes am Tag des SuperBowls, ein Werbespot (30 Sek.) kostet rund 4,8 Millionen Dollar. Dies führt dazu, dass sich die großen amerikanischen Unternehmen vor allem zum SuperBowl immer wieder Gedanken für die neue Spots machen – einen Einblick in die Highlights des Jahres 2016 kann man jetzt schon hier erhalten:

 

Road to Super Bowl

Im Super Bowl treffen in diesem Jahr die beiden Mannschaften aufeinander, die über die gesamte Regular Season hinweg die konstantesten Leistungen gebracht haben. Sowohl die Broncos (12-4) als auch die Panthers (15-1) haben in ihrer Conference das jeweilig beste Sieg-Niederlagen-Verhältnis erzielt und gingen mit dem Heimvorteil in ihre beiden Playoff-Spiele. Beide Mannschaften überzeugten in beiden Spielen auf ganzer Linie, vor allem die Panthers schlugen die Seattle Seahawks und die Arizona Cardinals souverän.

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Allgemein haben die Carolina Panthers eine erstaunliche Entwicklung hinter sich gebracht. Im letzten Jahr waren sie noch chancenlos in der Divisional Round gegen die Seahawks ausgeschieden, dieses Jahr spielten sie vor allem am Anfang überragend. Zur Halbzeit stand es schon 31-0. Nur aufgrund einer etwas schwächeren Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit konnten die Seahawks noch in Reichweite kommen. Gegen die Cardinals zeigte sich ein ähnliches Bild: Nach einer starken ersten Halbzeit stand es bereits 24-7, diesmal gab es allerdings keine schwächere Phase und so stand am Ende ein absolut verdienter 49-15 Sieg. Überragender Spieler bei den Panthers ist Quarterback Cam Newton der gestern zum wertvollsten Footballspieler (MVP) des Jahres gewählt wurde. Newton vereint dabei alle Qualitäten, die ein moderner Quarterback haben muss: Er kann selbst laufen (über 600 Yards allein diese Saison), erzielt dabei selbst Touchdowns (10 diese Saison) und wirft trotzdem noch pro Spiel für rund 240 Yards. Allgemein ist die Offense der Panthers überragend. 31,2 Punkte pro Spiel sind die meisten aller Teams, 142,6 Rushing Yards die zweitmeisten in der Saison 2015. Lediglich die Passempfänger lassen noch zu wünschen übrig, dort ist eigentlich nur Tight End Greg Olsen eine echte Waffe – ab und an fällt allerdings auch Ted Ginn Jr. durch echte Big Plays auf.

Die Denver Broncos um Star-Quarterback Peyton Manning stehen nach 2013 nun schon wieder im Super Bowl. Das letzte Finale gegen die Seattle Seahawks ging noch klar verloren, mittlerweile sieht die Situation anders aus. Vor allem die Defense der Broncos hat in dieser Saison überragend gespielt. Angeführt von den Linebackern Von Miller und DeMarcus Ware, die zusammen in der Saison 18 Sacks hinlegten, ließen sie nur 283,1 Yards per Game zu – Ligabestwert. Die Offense war der Problemfaktor der Regular Season, vor allem der Motor von Manning kam nie richtig ans laufen. Bis zu seiner Verletzung warf er 17 Interceptions auf gerade einmal 9 Touchdowns. Den Einzug in die Playoffs sicherte der Ersatz-Quarterback Brock Osweiler. Seit Beginn der Playoffs ist Manning wieder im Einsatz und scheint sich etwas gefangen zu haben, er warf zumindest keine Interception mehr. Fakt ist: Der 38-jährige Quarterback ist die Schwachstelle der Broncos. Neben der Verletzungsanfälligkeit spielen zunehmend auch seine Wurfkünste eine Rolle. Erwischt er einen schlechten Tag, wird die Offense ihre Probleme bekommen.

 

Ways to Win

Es ist von einem intensiven Spiel vor allem in den ersten Minuten auszugehen. Die Panthers sind dafür bekannt, früh recht hoch zu scoren und viel Energie auf eine frühe Führung zu legen. In den beiden vorherigen Playoffspielen ist dies nahezu perfekt gelungen. Für die Broncos wird es also darauf ankommen, wie schnell die Defense ihren Rhythmus findet und wie schnell die Linebacker zu Cam Newton durchstoßen können. Auf der anderen Seite wird es für die Panthers darauf ankommen, ob die Offensive Line ihren Quarterback ausreichend schützen kann und Newton keine Interceptions wirft. In der gesamten Saison hat er bisher erst 33 Sacks kassiert, er ist es also nicht unbedingt gewohnt, viel Druck auf sich zu bekommen. Wichtig wird für die Panthers zudem, das Laufspiel zu etablieren. In der Regular Season hat dies das Offensivspiel deutlich variabler gemacht und die Gefahr einer Interception durch den Pass Rush oder die Secondary der Broncos wird verkleinert.

Auf der anderen Seite muss Manning in der Offensive seine beiden Star-Receiver Emanuel Sanders und DeMaryus Thomas finden, ohne Interceptions durch die starken Defense-Spieler der Panthers (vor allem die Linebacker Thomas Davis und Luke Kuechly sowie Cornerback Josh Norman) zu ermöglichen. Auch die jungen Runningbacks C.J. Anderson und Ronnie Hillman können eine wichtige Waffe werden und müssen dringend eingebunden werden. Noch mehr wird es allerdings wichtig sein, dass die Defense steht. Ohne die Defense haben die Broncos keine Chance auf einen Sieg.

Für beide Teams gilt: Unnötige Strafen sind zu vermeiden. Vor allem Personal Fouls oder False Starts können zu Raumverlust oder First Downs in aussichtslosen Positionen führen.

Ich selbst vermute, dass die Carolina Panthers den Sieg davontragen werden, weil sie die komplettere Mannschaft haben. Sie sind zwar nicht in allen Mannschaftsteilen top besetzt, haben aber beispielsweise eine deutlich stärkere Offense als die Broncos. Allein der MVP-Quarterback Newton kann den Unterschied ausmachen und das Spiel für die Panthers gewinnen.

 

Das “System” Profisport funktioniert

Dass die Ausgleichssysteme im US-amerikanischen Profisport funktionieren, zeigt sich vor allem in diesem Super Bowl. Mit den Carolina Panthers und den Denver Broncos treffen die beiden schlechtesten Teams der Saison 2010 aufeinander, die sich im darauffolgenden NFL Draft mit den ersten beiden Zügen die beiden Rookies Cam Newton und Von Miller sicherten. In den letzten fünf Jahren ist viel passiert und die beiden sind zu echten Starspielern herangewachsen. Im Super Bowl treffen sie sich jetzt an der Spitze wieder.


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