White House

Race for the White House: 4th Edition – Das Rennen ums Weiße Haus

Mitt Romney ist raus und Elizabeth Warren wahrscheinlich auch. Die Republikaner setzten auf Disziplin, dadurch wollen sie einen erneuten Vorwahlzirkus verhindern. Die großen Geldgeber scheinen Bush zu favorisieren. Bei den Demokraten deutet weiterhin alles auf Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hin.

Während die Vereinigten Staaten über einen Ausbruch der Masern in Disneyland diskutieren, über John Boehners Einladung an Netanjahu ohne Absprache mit dem Präsidenten oder darüber, ob Adipositas eine Behinderung ist oder nicht, hat einer wieder viel Zeit sich um seine privaten Angelegenheiten zu kümmern: Mitt Romney.

Gerüchten zu Folge hätten Romneys Hauptgeldgeber aus 2012 diesem klar gemacht, dass sie nun nicht mehr ihn, sondern Jeb Bush unterstützen würden. Zum Schluss hätte Romney einsehen müssen, dass ihn viele auch in seiner eigenen Partei als „Loser“ sähen. Nach Sarah Palin ist er also nunmehr der zweite republikanische Kandidat, der vom Establishment geschasst wurde, ausgerechnet die einzigen beiden Anwärter, die schon ´mal in einer nationalen Wahl für die Republikaner angetreten sind. Doch das ist vor allem ein Signal an die Anhänger der republikanischen Partei. Die Führung ist fest entschlossen, dieses Mal keinen Vorwahlzirkus zuzulassen, der die entscheidenden unabhängigen Wähler abschrecken würde und, wie 2012, den Demokraten zu einem strahlenden Sieg bei den Präsidentschaftswahlen verhelfen würde. Die Republikaner machen ernst und wollen anscheinend unter allen Umständen verhindern, dass es erneut im Vorwahlkampf zu peinlichen Szenen kommt. Beispiele dafür waren das Pokemon-Zitat von Herman Cain, das „Ups“ von Rick Perry, die permanente Mondbasis von Newt Gingrich und das 47% Debakel von Mitt Romney. Die Videos zu diesen ganzen peinlichen Momenten der letzten republikanischen Vorwahlen sind am Ende des Textes zu finden. Es scheint sich aber neben der Kandidatenlage auch die inhaltliche Position der Partei zu verschieben. Jeb Buch, Rand Paul und Chris Christie haben in letzter Zeit oft über die auseinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich gesprochen. In den USA heißt das „income inequality“, ein eigentlich traditionell demokratisches Thema.

Das Establishment der republikanischen Partei will einen Kandidaten ins Rennen schicken, der es mit der antizipierten demokratischen Kandidatin Hillary Clinton aufnehmen kann. Dazu müssen die Kriegskassen im Vorwahlkampf geschont werden, denn auch Hillary Clinton hat den Ruf, eine exzellente Fundraiserin zu sein und auf demokratischer Seite ist noch kein Konkurrent in Sicht, der es mit ihr in den Vorwahlen aufnehmen könnte. Auch wenn die Rufe nach Elizabeth Warren immer lauter werden, einer unter Demokraten sehr beliebten Senatorin aus Massachusetts, die zur Parteilinken gehört. Warren selbst besteht darauf, dass sie nicht vor hat ins Rennen um die demokratische Nominierung einzusteigen. Dafür spricht nun auch, dass Parteifunktionären Mandy Grunwald, die seit längerem für Warren arbeitet, in das Lager von Hillary Clinton gewechselt sein soll, um dort, wie Politico berichtet, mit an der Medienstrategie zu arbeiten. Es scheint unwahrscheinlich zu sein, dass Warren eine so erfahrene Medienexpertin ziehen lassen sollte, wenn sie vorhätte ins Rennen einzusteigen. Und dann auch noch zur Konkurrenz? Aus Clintons Stab sind unterdessen Stimmen zu hören, ihre Kandidatur nicht wie geplant im Frühjahr, sondern erst im Sommer offiziell zu verkünden. Das spricht auch für eine sehr entspannte Stimmung demokratischen Lager. Es könnte aber auch die Strategie dahinter stecken, den Republikanern solange wie möglich keine Anlässe zu liefern, sich noch weiter zu disziplinieren und sich ebenfalls möglichst schnell hinter einem einzigen Spitzenkandidaten zu versammeln.

 

Sternstunden der republikanischen Vorwahlen

Herman Cain – Pokemon:

Rick Perry – Oops:

Newt Gingrich  – Moon:

Mitt Romney  – 47%:


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