Glyphosat – Die kalkulierte Panik

Glyphosat, ein Herbizid, sei krebserregend und in großen Mengen in Muttermilch zu finden, dies ließ die Bundestagsfraktion der Grünen im Juni 2015 auf ihrer Homepage verlautbaren. Datengrundlage dieser Behauptung war eine stichprobenartige Studie an der Muttermilch von gerade einmal 16 Frauen mit einem Testsystem, von dem bereits bekannt war, dass es unzuverlässig bei fettigen Emulsionen wie z.B. Milch sei. Dennoch passten die gemessenen Werte bestens in die Grüne Kommunikations- und Marketingstrategie, denn so hatte man wieder eine technische Errungenschaft gefunden, mit der man Angst und Panik in der Bevölkerung verbreiten konnte. Dazu noch die Aussage, die Substanz sei krebserregend und ein neues grünes Wutbürger-Thema hätte geboren werden können. Schon sah man „Glyphosat – Nein Danke!“ Aufkleber und Demonstrationen gegen die Verwendung von Glyphosat auf deutschen Feldern. Ja sogar das völlige Verbot von Glyphosat wirkte greifbar nah. Ein weiterer Triumphzug der Grünen auf dem Weg in die Steinzeit wäre fast von Erfolg gekrönt gewesen, doch diese grüne Panik wurde zum Glück entlarvt.

In zuverlässigen Testverfahren, welche vom Bundesinstitut für Risikobewertung entwickelt wurde, mit 114 Milchproben und einer Nachweisgrenze von 1 Nanogramm pro Milliliter konnte kein Glyphosat in Muttermilch detektiert werden. Auch die angeblich karzinogene Wirkung von Glyphosat fußt lediglich auf einige epidemiologische Studien, die keinen zweifelsfreien Zusammenhang zwischen Glyphosat und der Entstehung von Krebs belegen kann. Eine Vielzahl von stichhaltigen Studien konnte hingegen eine karzinogene Aktivität von Glyphosat ausschließen. Auch hier fußt die Panik der Grünen auf sehr wackeligen Beinen und einer Studienlage, die zwar ihrer Ideologie in den Kram passt, aber von keinem seriösen Wissenschaftler jemals als stichhaltig eingestuft werden würde.

Beinahe hätten die Grünen ein Verbot von Glyphosat erreicht, ohne jemals fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse vorgelegt zu haben. Bei anderen Technologien und Substanzen, wie z.B. der Kernkraft,  ist es ihnen schon gelungen. Dabei wäre ein Verbot von Glyphosat fatal, denn im Gegensatz zu anderen Herbiziden ist Glyphosat enorm umweltschonend, weist eine geringe Toxizität für Tiere auf und hat eine geringe Halbwertszeit in Ackerböden. Glyphosat wird in der Landwirtschaft nicht nur häufig verwendet weil es kostengünstig ist, sondern vor allem auch weil es sich um ein nachhaltig verwendbares, umweltfreundliches Herbizid handelt. Die öffentliche und pseudowissenschaftliche Debatte ist hier also völlig unangebracht und dient nachweislich nur parteipolitischem Marketing-Kalkül.


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Kommentare

3 Antworten zu „Glyphosat – Die kalkulierte Panik“

  1. Avatar von lukas
    lukas

    Bevor sie einen solchen Artikel verfassen, sollten sie sich tiefgreifender mit diesem Thema befassen!! Zahlreiche Studien haben ergeben, dass Glyphosat toxisch, kanzerogen und genauso genetische Mutationen hervorruft. Jene Personen die diesen Stoff als harmlos bezeichnen, sollten sich um ihre eigene und anderer Gesundheit sorgen und nicht Firmen unterstützen, die uns alle langsam, aber sicher vergiften.
    Gesundheit sollte vor Geld stehen.

  2. Avatar von Roberta
    Roberta

    Leider haben sie meinen ersten Kommentar nicht veröffentlicht, obwohl ich eigentlich dachte, dass sie als Wissenschaftler und Politiker mit Doktortitel auch konstruktive Kritik veröffentlichen würden.
    Denn eine sachliche Gegendarstellung sollte man der Fairness halber schon veröffentlichen, denn das sind elementare Errungenschaften unserer Demokratie und Kultur. Daher habe ich meinen Kommentar noch einmal angehängt. Vielen Dank.

    In dem Artikel wird behauptet, dass „die Grünen ein Verbot von Glyphosat erreicht, ohne jemals fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse vorgelegt zu haben“.

    Wo genau haben die Grünen ein Verbot von Glyphosat erreicht?

    Und wenn behauptet wird, dass die Grünen keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vorgelegt haben, was ist dann mit dem IARC Bericht der 17 Wissenschaftler und WHO Krebsspezialisten, die 1 Jahr lang die verfügbaren unabhängigen und internationalen Studien ausgewertet haben und zu dem Ergebnis gekommen sind, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserregend ist.

    Und was ist mit diesen 12 PDF Seiten des Umweltinstituts München, die extra eine Zusammenstellung der wissenschaftlichen und internationalen Studien erstellt haben, die belegen, warum Glyphosat krebserregend ist:


    http://www.umweltinstitut.org/images/gen/aktionen/Roundup/Studien-Glyphosat.pdf


    Und auch die Grünen haben schon seit Mitte 2015 auf ihrer Webseite mit wissenschaftlichen Quellen belegt, dass Glyphosat gefährlich für Mensch, Tier und unser Ökosystem ist.

    Und wenn von einer geringen Halbwertzeit von Glyphosat in Ackerböden gesprochen wird, meinen die Befürworter damit meistens die von dem Monsanto Testlabor behauptete Zeit von 14 Tagen, während unabhängige europäische Feldstudien belegen, dass Glyphosat eine Halbwertzeit auf dem Acker von bis 197 Tagen, und im Durchschnitt von 32 Tagen hat, nachzulesen auf Wikipedia.

    Und wenn man behauptet, dass Glyphosat ein „nachhaltiges und umweltfreundliches Herbizid” sei, dann sollten man auch wissen, dass Monsanto diese falschen Werbeaussagen, wie „Glyphosat ist sicher, nicht-toxisch, harmlos, frei von Risiken oder biologisch abbaubar, …“ schon seit 1996 nicht mehr kommunizieren darf, da sie in New York erfolgreich von einem Richter verklagt wurden und seitdem auch zahlreiche weitere ihrer unbewiesenen und falschen Werbeverprechungen nicht mehr tätigen dürfen, wie man hier in diesem US Richterspruch nachlesen kann:

    http://big.assets.huffingtonpost.com/fraud.pdf

    Nur in Deutschland werden diese verharmlosenden falschen Werbeaussagen von Monsanto noch immer weiter verbreitet.

    Und wer die Muttermilch Studie in Frage stellt, sollten sich auch mal fragen, wieso das BfR erst dann eine Studie aus dem Hut zaubern kann, wenn Umweltorganisationen aufschreien, und nicht schon viel früher.

    Denn das BfR wurde zum Schutz der Verbraucher gegründet und nicht zur Verteidigung der Chemiekonzerne. Vor allem die wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass von 2000 getesteten Verbrauchern bereits 75% mindestens 5ng/ml Glyphosat im Urin haben, was 5mal mehr ist als der im Trinkwasser erlaubte Wert von 0,1ng/ml, hätte das BfR aufhorchen lasen müssen. Denn die Urinale Studie hat auch belegt, dass Kleinkinder sogar bis zu 4,2ng/ml Glyphosat im Urin hatten.
    http://www.urinale.org

    Aber selbst diese Erkenntnisse haben nicht dazu geführt, dass das BfR Studien fordert, die belegen, was diese Glyphosatrückstände in den Nieren von Kleinkindern für Langzeitfolgen haben.
    Und auch Prof Dr. Krüger von der Uni Leipzig hat bereits vor Jahren Glyphosatrückstände in sämtlichen Organen von missgebildeten tot geborenen Ferkeln gefunden und damit auch bewiesen, dass Glyphosat die Plazenta durchbricht und schon Schäden im Fötus anrichtet, wie man hier in der MDR Reportage nachschauen kann.

    
http://www.mdr.de/fakt/glyphosat-teratogene-wirkung-100.html

    Aber auch das hat das Bundestinstitut für Risikobewertung (BfR) nicht dazu gebracht, auch das mal in Studien zu überprüfen zum Schutz von Schwangeren und Kindern.

    Was hat das BfR stattdessen gemacht, sie haben 2 vermeintliche Labore ebenfalls 116 Muttermilchproben testen lassen und kein Glyphosat gefunden. Wow, aber wenn man sich die Labore genauer anschaut, sieht man, dass das Uni Labor RIKILT aus Holland mit den Glyphosatherstellern Monsanto, BAYER, BASF, Syngenta und Co seit Jahren kooperiert und auch von denen finanziert wird.
    http://www.wur.nl/de.htm


    Und das zweite “unabhängige” Labor PTRL Europe, dass das BfR ausgewählt hat, gehört zu 100% zu den EAG Laboratories in Missouri, USA, die natürlich ebenfalls für Chemiekonzerne wie Monsanto, Dow Chemical und Co und auch für Pestizid und GMO Zulassungsbehörden, wie die EPA, arbeiten. Daher ist es auch kein Wunder, wenn die EAG Laboratories gleich neben der Monsanto Hauptzentrale in St. Louis, Missouri, ebenfalls ihr Büro haben, was ganz praktisch für ein unabhängiges US Testlabor ist, das auch für das BfR arbeitet.

    Und daher ist die Glyphosatdebatte auch keine wissenschaftliche Diskussion, wie bereits zahlreiche Medien aufgedeckt haben:

    https://www.youtube.com/watch?v=GdZ4b_5cDRQ

    oder in diesem ARD Fakt Report:
    http://www.ardmediathek.de/tv/FAKT/Glyphosat-Gremium-unter-Industrieeinflus/Das-Erste/Video?bcastId=310854&documentId=35696344
    oder der Spiegel:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/lobbying-wie-genmais-gigant-monsanto-politik-macht-a-482238.html
    oder The Guardian:
    http://www.theguardian.com/environment/2016/may/17/unwho-panel-in-conflict-of-interest-row-over-glyphosates-cancer-risk
    oder bei diesen Anti-Lobby Organisationen:

    https://www.lobbypedia.de/wiki/Bundesinstitut_für_Risikobewertung

    https://www.lobbycontrol.de/2011/09/verschleierte-interessenkonflikte-bei-europaischer-behorde-fur-lebensmittelsicherheit/

    sondern ein Machtspiel der Chemielobby mit Behörden und Politkern, denn alle wissenschaftlichen Fakten über die Gefahren von Glyphosat für Mensch, Tier und Ökosystem sind seit langem öffentlich bekannt.


    Denn auch schon in den 30er Jahren hatte Monsanto Studien zu den krebserregenden PCBs gefälscht, um eine Zulassung zu erhalten, und diese gemeinsam mit BAYER 40 Jahre lang mit Milliardengewinn verkauft. Und während Monsanto in den USA hunderte Millionen Dollar Strafe zahlen musste für die Vertuschung der Gefährlichkeit der PCBs, ist Bayer in Deutschland freigesprochen worden, denn die Behörden hatten ja die PCBs als harmlos eingestuft – auf Basis der Herstellerstudien.

    Bayer war damit dank des in Deutschland geltenden Vorsorgeprinzips nicht mehr verantwortlich für die Folgen der Kranken, Toten und die Sanierungen. Praktisch, denn nun müssen die Steuerzahler seit den 80er Jahren Milliarden für die Kranken und die Sanierung der PCB verseuchten Schulen, Unis und Bürogebäude bezahlen, wie z.B. an der Uni Bochum, die ihre Millionen wesentlich sinnvoller hätten einsetzen können, statt mit dem Geld die Rechnung von BAYER zu bezahlen. 
Nachzusehen in der ARD Reportage
    “PCB: Billiger Baustoff mit Spätfolgen”

    http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/pcb-102.html

    Daher sollten die Landwirte jetzt schon mal anfangen auf nachhaltige Bio-Landwirtschaft umzustellen, denn sonst ist in 14 Monaten der Aufschrei groß, wenn die ECHA die Ergebnisse des IARC bestätigt, dass Glyphosat krebserregend und toxisch für Mensch und Tier ist.

    P.S. Als Burger Liebhaber können sie sich auch gerne mal die Liste der Medikamente und Hormone in deutscher Massentierhaltung anschauen, die jedes Jahr gefunden werden.

    http://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/01_Lebensmittel/08_nrkp_erkp/nrkp2013_bericht.pdf?__blob=publicationFile&v=11

    Denn auch die Burger- und Fleischliebhaber profitieren von den Forderungen nach einer biologischen Landwirtschaft der Grünen – nur die Chemiekonzerne nicht.

  3. Avatar von nouse
    nouse

    Liebe Roberta,

    wer Links vom „Umweltinstitut“ als wissenschaftliche Referenz verkaufen will, hat sich eigentlich schon a priori aus der Debatte verabschiedet.

    Viele Grüsse

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