Kaum jemandem ist es aufgefallen: Während die Deutsche Nationalmannschaft ebenso wie die anderen europäischen Nationalteams um die Qualifikation zur EM 2016 in Frankreich kämpften, startete still und heimlich die Qualifikation zur Fußball WM 2018 in Russland. Wir sind ja gespannt, ob diese WM überhaupt wie geplant stattfinden wird, da den Ausrichtern aus Russland sehr viel gerechtfertige Kritik entgegen schlägt und man abwarten muss, ob einzelne Länder die WM 2018 boykottieren werden. Aber versuchen wir mal, das Politische auszublenden und uns rein auf das sportliche Geschehen zu konzentrieren.
Schon im Januar diesen Jahres erfolgte in Miami die Auslosung für die Teams der CONCACAF, in der die 35 Nationalmannschaften aus Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik vereint sind. Zunächst spielten die 14 laut Weltrangliste schlechtesten Teams in sieben Partien gegeneinander. Man kann sich ausmalen, dass dabei nicht gerade die Crème de la Crème des Weltfußballs aufläuft, aber gerade dies macht den gewissen Reiz dieser Spiele aus. So ist die WM 2018 für die Mannschaft der Turks- und Caicosinseln schon vorbei, bevor kaum jemand in der Welt überhaupt Notiz davon genommen hat, dass sie schon begonnen hat. In beiden Spielen verlor man jeweils mit 2:6 gegen den karibischen Inselstaat St. Kitts and Nevis.
Während die erste Runde fußballerisch nicht sonderlich interessant war, wird es in der zweiten Runde deutlich spannender. Denn dann gesellen sich die CONCACAF-Teams auf den Plätzen 9 bis 21 zu den sieben Gewinnern aus der ersten Runde hinzu. Auch hier sind zwar noch nicht die großen Hochkaräter dabei, aber immerhin eine gestandene Fußballnation wie Kanada mit den ehemaligen Bundesligaspielern Julian de Guzmán (Hannover 96) und Marcel de Jong (FC Augsburg). Die Spiele finden im Juni statt.
Doch nicht nur in der CONCACAF-Zone fand der Anpfiff zur WM 2018 statt, auch die 40 Nationalmannschaften aus Asien durften bereits um die begehrten Qualifikationsplätze spielen. Im Februar wurde in Kuala Lumpur die erste Qualifikationsrunde ausgelost, bei der die Mannschaften auf den Plätzen 35 bis 46 (gemäß Weltrangliste) in sechs Partien aufeinander trafen. Auch hier ist das fußballerische Niveau natürlich noch sehr gering, doch es spielten einige Länder mit, die eine hohe Bevölkerungszahl haben, in denen Fußball aber eine Randsportart ist. So setze sich beispielsweise Indien (1,2 Milliarden Einwohner) gegen den Nachbarn Nepal durch, während Pakistan (183 Millionen Einwohner) gegen den Jemen unterlag und bereits ausgeschieden ist. Die Überraschung war der Neuling Bhutan, der sich in seinen allerersten Qualifikationsspielen gegen Sri Lanka durchsetzen konnte.
Anders als in der CONCACAF-Zone greifen in Asien in der nächsten Runde auch die Top-Teams wie Japan, Südkorea, Australien oder der Iran ein, denn nun treffen die Mannschaften auf den Plätzen 1 bis 34 der Asien-Zone auf die sechs Sieger der ersten Runde – gespielt wird in acht Fünfergruppen. Bereits dann darf man sich auf ein paar spannende Spiele freuen.
Die Qualifikation in der europäischen UEFA-Zone, der sich auch Deutschland als Titelverteidiger stellen muss, beginnt erst nach der EM 2016. Lediglich Russland als Gastgeber ist automatisch gesetzt, so dass 51 Teams um die verbleibenden 13 Plätze spielen werden. Bereits im Juli diesen Jahres werden die Gruppen ausgelost und wir dürfen gespannt sein, auf wen Deutschland treffen wird.
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