Linksextremismus

Kuscheln mit der RAF 4.0

Ausnahmezustand: Brennende Autos, schwarzer Rauch über der Skyline, eingeschlagene Schaufenster, 80 verletzte Polizisten und zahlreiche Festnahmen. Vermummte Randalierer ziehen durch die Straßen und zerstören fremdes Eigentum. Nein, wir sind nicht in der Bronx oder in einem failed-state, sondern mitten in Deutschland, einem Land, in dem seit den 80ern linker Extremismus politisch weggekuschelt und ausgeblendet wird – und neuerdings noch nicht einmal mehr bekämpft werden soll.

Die Ministerin für politische Schönheit und hohle Phrasen, Manuela Schwesig, hat erst kürzlich entschieden, dass Programme gegen Linksextremismus abgeschafft werden. Schließlich sei Linksextremismus ein „aufgebauschtes Problem“, das jeglicher Grundlage entbehre. Diese Grundlage entzieht die Ministerin scheinbar durch eine sprachliche Änderung. „Links“ als das Gegenteil des „Bösen“ und des moralokratisch geächteten „Rechts“ hat innerhalb eines Begriffs wie „Linksextremismus“ nichts zu suchen. Dieser ist ausschließlich den Rechten vorbehalten. Logischerweise gibt es ja deswegen auch keinen Linkspopulismus. Folglich nennt man Linksextremisten einfach Autonome, da sie ja grundsätzlich eine gute Absicht haben, oder Aktivisten, die „aktiv“ für das Gute eintreten oder einfach Kapitalismuskritiker, die von Natur aus Recht haben. Ob diese nun ein paar Polizisten mit Säure verätzen oder Häuser niederbrennen, macht dann nichts, schließlich sind das dann nur noch Kollateralschäden im Kampfeinsatz für die Moralokratie. Und ganz nach der Wertung Napoleons von Menschenleben: „Man kann keinen Eierkuchen backen, ohne ein paar Eier zu zerschlagen“. So in etwa könnte man die gestrige Pressekonferenz zusammenfassen. Dieser Dagegen-Kultur einer wohlstandsbesoffenen und vollkaskogesicherten Generation haben die Moralokraten über die letzten 30 Jahre einen fruchtbaren Nährboden gegeben – jetzt sehen wir das Ergebnis.

Machen wir es den Chaoten doch nicht so einfach! Wenn künftig der RAF-Nachwuchs auf den Straßen wütet, sollte man ehrlicherweise von Linksterrorismus sprechen. Wer mit brachialer Gewalt und ohne Rücksicht auf Verluste vorgeht, nimmt auch Menschenleben in Kauf. Wir sollten hoffen, dass es nicht so weit kommt, allerdings haben wir erneut die Vorboten in Frankfurt erlebt. Die Gesellschaft muss unterschiedliche Meinungen aushalten, aber gegen diejenigen, die den demokratischen und friedlichen Diskurs ablehnen, muss die Zivilgesellschaft vorgehen und nicht aus Furcht vor Verleumdungen kuschen.


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Kommentare

3 Antworten zu „Kuscheln mit der RAF 4.0“

  1. Avatar von Anonym

    WIeso kommt hier nichts zum friedlichen Protest von Blockupy ?
    Der RAF-Vergleich ist etwas hinfällig..

  2. Avatar von Reiner Schöne

    Diese Linksterroristen können nichts anfangen, mit Marktwirtschaft diese Schwächen waren schon immer sichtbar. Alles was angeblich unmenschlich ist im Kapitalismus, wird angeprangert. Allerdings wird keine Erklärung dazu abgegeben wie es im Sozialismus laufen wird. „Demokratische Wirtschaft“ nennt es die Linke, allein der Name verrät das es falsch ist, denn Demokratie in der Wirtschaft darf es nie geben. Außerdem ist es nur ein anderer Name für „Zentrale Markwirtschaft“ und die Ergebnise haben wir weltweit beobachten können auch heute noch.

  3. Avatar von Chavista
    Chavista

    Meine grösste Schadenfreude für die Linken: Venezuela geht das Klopapier aus!

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