M o r a l o k r a t i e – Büchners Zwischenruf
In der heutigen Zeit muss es selbstverständlich sein, dass Frauen und Männer für die gleiche Arbeit gleich bezahlt werden. Ebenso selbstverständlich muss es sein, dass Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern gegeben ist und diese gelingt nur, wenn man nach der Leistung beurteilt und nicht nach den naturgegebenen physiognomischen Unterschieden, die sich nun einmal nicht wegdiskutieren lassen.
Leider haben die Moralokraten in dem Mann/Frau-Cleavage eine Möglichkeit gefunden, ihre Ideologie durch ein geschicktes Gegeneinanderausspielen der Geschlechter langfristig zu reproduzieren. So reden sie jungen Frauen heute ein, sie seien von Natur aus schwach, hätten ein „Opfer-Abo“ und bräuchten eine sichtbare Hand, die sie durch das Leben führt. Diese Hand, die, so scheinbar die krude Logik, bis in die späten 60er Jahr noch die des Mannes war, wird nun ersetzt durch staatliche Institutionen, besetzt mit Genderkultisten, die ihnen erklären, was sie zu wollen haben. Und da sich aus dieser Logik heute ganze Forschungszweige ableiten, die mit Unmengen an Steuergeldern gefüttert werden, muss natürlich immer weiter geforscht und auf immer erschreckendere Ergebnisse gestoßen werden, damit die Goldader ja nicht versiegt: Aufschrei! Dabei ist es schon irgendwie traurig, dass es Menschen, Entschuldigung MenschInnen, gibt, die ein so trostloses Leben fristen, dass sie sich von morgens bis abends nur mit sich selbst und ihrem Geschlecht beschäftigen können – und dabei auch noch von Humorlosigkeit im Endstadium geplagt werden. Frau Wizorek persefliert sich bei Hart aber Fair erschreckend selbst – und hat im Übrigen auch ein so schwachsinniges Buch geschrieben, dass sie ihre Twitter-Freunde anflehte wenigsten eine positive Rezension zu schreiben (Tweet-Bild in den Quellen). Zumindest läuft ihre Genderindustrie auf Hochtouren, sie schaffen ständig neue Behörden, zwingen jede Gemeinde, Frauenbeauftragte und Gleichstellungsbeauftragte einzustellen und bemühen sich, die deutsche Sprache gendersensibel bis zur Unaussprechlichkeit zu verunstalten. Es lohnt sich dabei ein Blick auf den Leitfaden „Geschlechtergerecht in Sprache und Bild“ zu werfen, den die Freie Universität Berlin zur Verfügung stellt. „Viele Menschen können sich mit der Zweigeschlechterlogik nicht identifizieren und möchten sich weder dem einen noch dem anderen Geschlecht zuordnen“, dann hat zu gelten: „Die Student_innen“ oder „Die Mitarbeiter*innen“, ansonsten „Die StudentInnen“ oder „Der/Die ProfessorIn“, wobei die Genderkultisten selbst merken, dass „wenn von den StudentInnen die Rede ist, ist es für den/die HörerIn unklar, ob es sich um eine Gruppe von Frauen oder eine gemischtgeschlechtliche Gruppe handelt“. Bilder müssen künftig so ausgewählt werden, dass nicht Männer aktiv (erklärend) und Frauen passiv (zuhörend) dargestellt werden.
Was ganz normale Frauen ohne Geschlechtsneurose eigentlich von dem ganzen Schauspiel haben, bleibt dabei offen. Zahllose Beispiele von Frauen, die eben nicht in eine politische Opferrolle gesteckt werden und nicht für eine ideologische Quote herhalten wollen, gibt es schließlich genug. Kein Wunder also, dass die peinliche SPD-Kampagne „Ich werd dann mal Chefin – #BockaufQuote“ einen kleinen Shitstorm eingefahren hat, nämlich in erster Linie von Frauen!
Während der durchschnittliche Republikbürger mit dem Begriff „Frauenförderung“ noch eher eine positive Assoziation verbindet, nämlich die Idee, dass Frauen dort, wo es objektiv Sinn macht, gefördert werden, haben die linksgrünen Feministinnen eine ganz andere Vorstellung. Unter Frauenförderung verstehen die nämlich nur schicke Bürojobs für die eigenen Unterstützer und weniger dirty jobs, denn die können schließlich die Männer ruhig weiter alleine übernehmen – Emanzipation at it‘s best! Und es ist eben diese selbstgerechte Rosinenpickerei in der ganzen politischen Diskussion, bei der sich eine kleine Minderheit von weiblichen Moralokraten zum Sprachrohr aller Frauen ernennt und erst recht Konflikte zwischen den Geschlechtern provoziert – und daraus auch noch Gewinn schlägt. Gleicher werden Mann und Frau dadurch freilich nicht, es wird nur umgekehrt diskriminiert und Vorurteile werden bedient. Bei all der Bigotterie macht es dann natürlich auch überhaupt nichts aus wenn eine der Hohepriesterin der Genderkultes, Claudia Roth, mit Kopftuch gekleidet den Iran besucht, während auf der Straße mutige Iranerinnen gegen den Verschleierungszwang demonstrieren. Die feministische Publikumszeitschrift EMMA hat dafür folgende Worte gefunden:
„Claudia Roth hat unter dem Schlagwort „Menschenrechte & Antidiskriminierung“ Bild-Fragen an sie zu ihrer Iran-Reise und ihre Antworten auf ihre Webseite gestellt. Darin geht es um Menschenrechte, Todesstrafe und Antisemitismus – das Wort Kopftuch oder Zwangsverschleierung fällt bei Claudia Roth nicht einmal. Dafür gehört die grüne Spitzenpolitikerin zu den Frauen, die in Deutschland „das Recht für Frauen fordern, auch als Lehrerin in der Schule ein Kopftuch zu tragen“ (emma.de)
Aber ihre besondere Beziehung zum menschenrechtsfreundlichen Iran kennen wir ja bereits seit ihrem High-Five mit dem iranischen Botschafter.
Fortsetzung findet die Ideologie der Moralokraten natürlich dort, wo man früh ansetzen kann, wie immer im Bildungssystem. Da man, wenn man sich ja nur genug Mühe gibt, als Ursache für jedes Problem den Mann ausmachen kann, muss die Pädagogik der Allerkleinsten angepasst werden. Die „weibliche Pädagogik“, wie Bergmann (2010) in der WELT schreibt, zwängt die „kleinen Jungen (…) in die Harmonieseligkeit, die pädagogisch korrekt, vermeintlich motivierend daherkommt“. Als späteres Ergebnis hat man dann natürlich die angepassten, normierten und konfliktscheuen Ja-Sager, die die Soziologen in der Y-Generation so kritisieren.
Wie man von den Frühströmungen des Feminismus mit dem Ziel der Gleichberechtigung vor dem Gesetz, Wahlrecht und gleichen Bildungschancen zu einem irrationalen Genderkult gelangt ist, der sämtliche Errungenschaften der Emanzipation ad absurdum führt, ist inzwischen nicht mehr ersichtlich. Aber ganz nach der Theorie der Moralokratie kann man auch mit Symbolen, Tränen und Lichterketten Politik machen und den eigenen Machtanspruch durchsetzen, egal auf wessen Kosten. Wo das Ganze einmal hinführen soll, „well at this point I am too afraid to ask“, wie es Andy aus Parks and Recreation sagen würde.
http://www.oei.fu-berlin.de/institut/download/leitfaden_gendergerechte_sprache.pdf
http://www.wuv.de/digital/anne_wizorek_bettelt_auf_twitter_um_positive_buch_rezensionen
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