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Clinton erklärt sich in ihrer ersten Pressekonferenz seit Monaten – Walker startet Attacken gegen Bush!

Race for the White House 9th Edition

Hillary Clinton, die nach wie vor als Favoritin im Rennen um die Nominierung der Demokratischen Partei für die Präsidentschaftswahlen 2016 gilt, stand vergangene Woche stark unter Druck. Die ehemalige First Lady und Außenministerin musste sich endlich öffentlich zum E-Mail Skandal äußern. Clinton hatte als Außenministerin der Vereinigten Staaten keine offizielle E-Mail-Adresse benutzt, sondern ihre private. Die Details hierzu könnt Ihr in der letzten Ausgabe nachlesen. Bei den Republikanern geht der Liebling der konservativen Basis, Scott Walker, zum Angriff auf Establishment Kandidat Jeb Bush über und erklärt sich selbst zum Favoriten.

Die Demokraten
Im UN Gebäude in New York kam es dann zu Clintons erster Pressekonferenz nach fünf Monaten fernab der Öffentlichkeit. Als Hauptgrund für die Missachtung der allgemein üblichen Vorgehensweise gab Clinton „convenience“, auf Deutsch Bequemlichkeit, an. Sie wollte lieber nur ein Mobiltelefon für private und berufliche Zwecke nutzen, statt zwei verschiedene. Sie räumte ein, dass sie diese Entscheidung im Nachhinein bereue. Darüber hinaus habe sie alles, was im weitesten Sinne beruflich gewesen sei, schon längst an das State Department weitergeleitet und sie hoffe, dieses werde ihre E-Mails der Öffentlichkeit sobald wie möglich zugänglich machen. Ihr Server jedoch bleibe auch weiterhin privat, bekräftigte Clinton.

Die Sicherheitsbedenken, die durch Nutzung ihres privaten E-Mail-Kontos als Außenministerin einer Supermacht aufgekommen waren, beantwortete sie damit, dass der Server einen sehr hohen Schutzstandard habe. Da er ursprünglich vom Secret Service für ihren Mann, den ehemaligen Präsidenten Bill Clinton, eingerichtet wurde, genüge er den höchsten Sicherheitsstandards.

Viele Kommentatoren kritisierten Clintons Auftritt. Sie sei aufgrund ihrer langen Abwesenheit von der Öffentlichkeit nicht optimal in Form gewesen und auch die Begründung „Bequemlichkeit“ sei nicht besonders originell oder glaubhaft gewesen. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser kleine Skandal medial weiter entwickeln wird. Die Republikaner werden höchstwahrscheinlich nicht davon ablassen, Clintons E-Mails zu thematisieren und Zugang zu ihrem privaten Server zu verlangen. In den Umfragen scheint dieser Skandal Hillary Clinton als Kandidatin bis jetzt noch nicht geschadet zu haben, sie ist weiterhin über alle Parteigrenzen hinaus die aussichtsreichste Kandidatin auf die 45. Präsidentschaft der USA.

Die Republikaner
Im Feld der Anwärter auf die Nominierung der GOP ist Gouverneur Scott Walker nun zur Attacke auf Jeb Bush übergegangen. Immer wieder hatte er schon in der Vergangenheit Bemerkungen gemacht, die als Seitenhiebe gegen Busch verstanden worden sind. Die Republikaner müssten nach vorne schauen nicht nach hinten, die Konservativen bräuchten neue Gesichter und keiner aus dem republikanischen Establishment könne Clinton schlagen, waren Sprüche, die von Walker zu hören waren. Zuletzt hatte er sich sogar selbst zum „Frontrunner“ im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur ernannt, obwohl weder er noch Jeb Bush ihre Kandidatur bislang formal erklärt haben. Darauf wies auch Bush in ruhigem Ton hin, als er danach gefragt wurde.

In den Umfragen liegen beide Kontrahenten ungefähr gleich auf. Walker liegt in Iowa vorne und Bush in New Hampshire. Bis jetzt muss man aber feststellen, dass Bush mehr Geld, mehr Unterstützung durch die Partei und die besseren Köpfe hat. Außerdem hat er bislang auch viele Fehler, die Scott Walker gemacht hat, nicht begangen. Da der junge Gouverneur aus Wisconsin noch ein recht neues Gesicht in der republikanischen Partei ist und sein nationales Profil gerade erst beginnt sich zu entwickeln, wird man abwarten müssen, wie lange er sich in der Spitze des republikanischen Feldes halten können wird.


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