Das, was sich am Mittwoch in Frankfurt am Main vor der neueröffneten Zentrale der Europäischen Zentralbank abgespielt hat und die Art und Weise, wie die Medien es begleitet haben, bezeugt erneut die völlige Kapitulation der deutschen Zivilgesellschaft vor dem Linksextremismus.
Ja es stimmt! Deutschland hat eine besondere Geschichte und deshalb ist es sicher leicht zu erklären und auch angemessen, dass in Deutschland Demonstrationen von Rechts anders wahrgenommen und begleitet werden als Demonstrationen von Links. Dennoch, der Unterschied der hier gemacht wird, ist nicht zu rechtfertigen! Man stelle sich einmal vor, irgendeine Demonstration von Pegida wäre auch nur in einem sehr kleinen Teil so ausgeartet, wie die Demonstration der Blockupy am heutigen Tag. In den Medien würde Niemand mehr von Aktivisten oder Einwanderungskritikern sprechen.
Wenn sich irgendwo in Deutschland wenige Kleinbürger treffen, die friedlich gegen Flüchtlinge oder widerwärtiger Weise auch gegen Ausländer demonstrieren, dann geht ein kollektiver Sturm der Entrüstung durch Deutschland und die halbe Stadt geht zur Gegendemo.
Das ist übrigens das Einfachste, was man machen kann. Wer nämlich zur Gegendemonstration geht, der kann sich sicher sein, den Großteil der Gesellschaft und vor allem die Medien und den Staat auf seiner Seite zu haben. Künstler treten auf, Promis solidarisieren sich und selbst die Stadtverwaltungen machen das Licht aus für Pegida und seine Ableger. Da sich die allermeisten Pegida-Demonstranten auch friedlich verhalten, muss man auch keine Angst haben, dass einem Gewalt widerfährt oder man sogar verletzt wird.
Für die Demonstration von heute kann man das nicht behaupten, es gibt Hetzjagden auf die Polizei, brennende Polizeiautos mit Polizisten drin und Backsteingeschosse. 90 verletzte Beamte und eine Spur der Verwüstung durch Frankfurt sind der Verdienst von Blockupy. Hätten andere Bewegungen solche Verwüstungen angerichtet, befände sich die politische Bundesrepublik in der Krise. Man muss sich klar machen was es bedeutet, dass sich Landtagsabgeordnete und auch international bekannte Globalisierungsgegner, wie Naomi Klein, durch ihre Anwesenheit mit solchen Terroristen solidarisieren.
Außerdem sind die Forderungen der linken Demonstranten von Blockupy noch viel diffuser und ideologischer als die der Pegidaanhänger. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Gegner eines angeblich entfesselten Raubtierkapitalismus im Land der Staatsquote gegen eine staatliche Zentralbank demonstrieren.
Hier wäre einmal die Zivilgesellschaft tatsächlich gefragt, Widerstand gegen die wahren Feinde unserer republikanischen Ordnung zu leisten. Aber das wäre wohl zu riskant und böte auch keinen so schönen „Event-Charakter.“
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