SPORT

Neu auf Guns and Burgers: SPORT

Als mir als sportbegeisterter Mensch einmal jemand sagte: „Ich verfolge grundsätzlich keine Sportereignisse. Was habe ich persönlich davon, wenn Fußballmannschaft x einen wichtigen Titel holt oder Sportler y eine olympische Goldmedaille erringt? Auf mich persönlich hat das doch keinerlei Auswirkung“, da brachte mich das ins Grübeln.

Nach längerem Nachdenken fallen einem viele Gründe für die allgemeine Sportbegeisterung ein: Erfolgreiche Sportler dienen der Gesellschaft als Idole und als Fan befindet man sich in einem homogenen Kollektiv von Gleichgesinnten, sei es als Fan einer Fußballmannschaft oder schlicht als Sympathisant der eigenen Nation bei olympischen Spielen.

Die treffendste Erklärung dürfte aber die sein, dass das der schon im alten Rom zutreffende Begriff „panem et circenses“ heute genauso gilt wie vor Zweitausend Jahren. Demnach ist alles, was die Menschen brauchen, um glücklich und gefügig zu sein, etwas zu Essen auf dem Teller und ein spannendes Sportereignis, während alltägliche Probleme oder die Politik im Hintergrund verschwinden. Oder, um es in die heutige Zeit zu überführen: Sport ist die schönste Nebensache der Welt, und nichts geht über eine Bratwurst und ein kühles Pilsbier im Stadion oder beim Public Viewing.

Der Sport hat mittlerweile auch eine starke soziologische Komponente. Die Unterstützer-Szene von Fußballvereinen ist heute die größte Jugendbewegung Deutschlands und gewisse Sportereignisse bewegen die ganze Nation – sei es das Wunder von Bern 1954 und der WM-Titel aus dem vergangen Jahr.

Dieses Entertainment der sportbegeisterten Massen wird durch Steuergelder massiv bezuschusst, was die Frage nach der Legitimation dieser Mittel aufwirft. Und ganz zu schweigen von den Themen Korruption und Doping. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Athleten, die aus der Sicht der Gesellschaft in Randsportarten bei olympischen Spielen gefälligst alle vier Jahre Höchstleistungen zu erbringen haben, dafür aber Full-Time-Leistungssport betreiben müssen und denen deshalb im täglichen Leben meist nur Sporthilfe auf Sozialhilfeniveau bleibt.

Nicht zu vernachlässigen auch der Breitensport: Dieser fördert nicht nur die Gesundheit der Bevölkerung, insbesondere bei der gesundheitlichen Prävention, sondern dient auch gerade im Jugendbereich der Vermittlung sozialer Werte und leistet einen unschätzbaren Beitrag zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Leider fehlt es gerade im kommunalen Bereich an finanziellen Mitteln, um ein ausgewogenes und flächendeckendes Sportangebot zu bereitzustellen.

All dies sind nur wenige Aspekte des großen Kosmos „Sport“, die dem Wandel der Zeit unterliegen und regelmäßig betrachtet werden sollten. Ein Grund mehr, zukünftig auch auf Guns and Burgers über aktuelle gesellschaftliche Themen im Bereich Sport zu berichten.


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