mindestlohn

Damit das Spenden noch sozialer wird!

Die skurillen Früchte des Mindestlohns

Der Traum der Sozialdemokraten ist nun endlich wahr geworden. Nach der letzten Bundestagswahl 2013 stand die Entscheidung fest – mit der SPD wird es nur eine Regierungsbeteiligung geben, wenn die CDU auch den Mindestlohn durchwinkt.

Die Tinte ist nun getrocknet – der Mindestlohn ist seit dem 01. Januar 2015 gesetzliche Realität. Doch schon jetzt gibt es viele Stimmen, die sich vehement gegen die Regulierungswut der GroKo stemmen. In diesem Beitrag werde ich mich mit den Sorgen der deutschen Spendenorganisationen beschäftigen, denn auch dort schlägt der „gerechte Lohn“ voll ein.

Die Deutschen sind seither eine spendenfreudige Gesellschaft. Allein im Jahr 2013 wurden rund 5 Milliarden Euro an diverse Organisationen gespendet. Eine dieser Organisationen ist VDM (Vereinigte Deutsche Missionshilfe). Mit rund 290 Missionaren ist die Organisation auf der ganzen Welt vertreten und wird hauptsächlich durch ihre Spender finanziert. Und genau diese Missionare stehen nun im Fokus des „Himmelslohns“.

Am 25. November 2014 titelte VDM auf ihrer Homepage „Himmelslohn und Mindestlohn“ und spielte damit auf den neu eingeführten Mindestlohn an und beschrieb die Auswirkungen auf die zukünftige Arbeit folgendermaßen:

„Ab dem 01.01.2015 gilt in Deutschland der flächendeckende Mindestlohn. Das hat auch für unsere Missionare Konsequenzen. Im Bemühen, Spendengelder so effizient wie möglich einzusetzen, haben wir in den vergangenen Jahren ein ausgeklügeltes Versorgungssystem entwickelt, in dem wir alle neuen Missionare und schrittweise auch die langjährigen Missionare abgesichert haben. Dadurch waren bislang viele Missionare unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns angestellt und trotzdem finanziell gut versorgt. Nun müssen wir allen Missionaren den Mindestlohn zahlen. Das führt zu direkten Mehrkosten, ohne dass für die jeweilige Arbeit ein wirklicher Mehrwert entsteht.“

Jetzt ist es endgültig sicher. Dank der deutschen Sozialdemokratie wird das Spenden in Zukunft noch sozialer. Allgemein wird sich das Spendenverhalten natürlich nicht ändern, jedoch müssen sich die verschiedenen Organisationen massiv auf die neuen Gegebenheiten einstellen.
Im Fall von VDM müssen nun 165€ monatlich für einen Missionar mehr eingenommen werden, damit sich das System weiterhin finanzieren kann. Dadurch entsteht jedoch im Gegenzug kein Mehrwert, der sich in irgendeiner Form messen lässt. Denn im Gegensatz zu einem normalen Gehalt erhalten die Missionare von VBM einen ortsüblichen Lohn, welcher gemeinsam mit den Helfern vereinbart wird. Beispielsweise kann ein Helfer rund 480€ netto im Monat überwiesen bekommen und davon in dem jeweiligen Land gut leben. Aus diesem Umstand wird dann das zugrundeliegende Bruttogehalt (Bedarfsgehalt) errechnet. Das heißt man kann in keinem Fall ein solches „Arbeitsverhältnis“ mit einer Friseurin in Brandenburg vergleichen. Durch den Mindestlohn hingegen wird die Berechnung eines Bedarfsgehaltes vollkommen auf den Kopf gestellt. Denn nun muss die Organisation allen Missionaren 8,50€ pro Stunden zahlen, obwohl sie beispielsweise in Indien mit weitaus weniger auskommen würden.

Die Zukunft wird die weitere Entwicklung zeigen und eventuelle „Umverteilungsmisstände“ aufdecken. Mal sehen wann die deutschen Amateurclubs bei der „Gerechtigkeitsministerin“ in Berlin anklopfen und nach Subventionen fragen.

 

Quellen:

  1. http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2014/07/2014-07-03-mindestlohn-bundestag.html
  2. http://www.vdm.org/einzelnews/items/himmelslohn-und-mindestlohn?tag=001
  3. http://www.sueddeutsche.de/panorama/spendenaufkommen-in-deutschland-das-geschaeft-mit-dem-mitleid-1.2278469

 


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